L-Gas steht aufgrund rückläufiger Fördermengen in der Zukunft nicht mehr unbegrenzt zur Verfügung, daher wird ab dem Jahr 2015 (bis voraussichtlich 2030) in allen mit L-Gas versorgten Gebieten (Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz, Bremen und Sachsen-Anhalt) die Versorgung nach und nach auf H-Gas umgestellt. Die Umstellung wird sich über mehrere Jahre erstrecken, der genaue Zeitpunkt für die Umstellung des jeweiligen Verteilnetzes wird zwischen den betroffenen Netzbetreibern abgestimmt, die Grobplanung wird im „Netzentwicklungsplan Gas“, der alle zwei Jahre aktualisiert wird, beschrieben.
Die meisten Gasgeräte, die bisher mit L-Gas betrieben werden, dürfen und können nicht ohne weiteres mit H-Gas betrieben werden. Daher müssen für eine weiterhin zuverlässige und sichere Funktion alle Gasgeräte einzeln durch einen Fachbetrieb angepasst werden. Dabei reichen die notwendigen Maßnahmen von softwareseitigen Anpassungen der Steuerung bis hin zum Austausch von Düsen und Brennerplatten. Eine Anpassung ist insgesamt für ca. 6 Millionen betroffene Gasgeräte und -anlagen notwendig.
Rein theoretisch bestünde auch die Möglichkeit das langfristig verfügbare H-Gas technisch in L-Gas umzuwandeln. Eine zentrale Konvertierung des H-Gases in L-Gas für das gesamte Versorgungsgebiet ist zwar technisch machbar, aber wirtschaftlich nicht sinnvoll. Langfristig würde eine solche Konvertierung deutlich teurer als eine einmalige Umstellung der Verbrauchseinrichtung. Aus diesem Grund ist die Entscheidung für eine einmalige Investition in die deutschen Gasnetze in Form der beschriebenen Anpassung gefallen.