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02. Februar 2023 – Stickstoffanlage in den Niederlanden verzögert sich weiter
Der Bau der Stickstoffanlage in Zuidbroek scheint zur unendlichen Geschichte zu werden. In der Anlage sollen durch die Beimischung von Stickstoff zu H-Gas bis zu zehn Mrd. m³ Pseudo-L-Gas pro Jahr produziert werden. Dies leistet einen wesentlichen Beitrag, um die Groningen-Produktion zu ersetzen, die bis auf eine Restmenge zum 1. Oktober 2022 […]
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Erdgasumstellung
Die Erdgasumstellung – auch „Marktraumumstellung“ genannt – ist eines der größten Infrastrukturprojekte der deutschen Erdgaswirtschaft, seit es die leitungsgebundene Erdgasversorgung gibt. Ab dem Jahr 2015 bis voraussichtlich 2030 müssen in Folge der Umstellung in Nord- und Westdeutschland mehrere Millionen Gasgeräte angepasst werden.
L-Gas und H-Gas
Die Versorgung der Verbraucher erfolgt im deutschen Erdgasnetz im Wesentlichen mit zwei unterschiedlichen Gasqualitäten, dem sogenannten L-Gas (low calorific gas) und dem sogenannten H-Gas (high calorific gas). H-Gas hat einen höheren Brennwert als L-Gas, das heißt, für die gleiche Energiemenge muss weniger Erdgas verbrannt werden. L-Gas wird – neben einem geringen Anteil norddeutscher Vorkommen – überwiegend aus Erdgasfeldern in den Niederlanden importiert. H-Gas kommt zumeist aus Norwegen und aus Russland.
Grund für die Umstellung
Die Erdgasumstellung ist erforderlich, da in den nächsten Jahren wegen schwindender Vorkommen die Gasimporte aus den Niederlanden (L-Gas) immer weiter zurückgehen werden. Der Erdgasbedarf kann daher nur durch zunehmende Importe aus anderen Ländern (H-Gas) kompensiert werden. Aktuelle Prognosen gehen von einer technischen Verfügbarkeit von Erdgas für 100-250 Jahre aus. Dabei unterscheiden sich die Zahlen je nach Studie und aufgrund der in der jüngsten Vergangenheit massiv gestiegenen Förderung in den USA.
Quellen u.A.: World Energy Outlook 2012; Bundesanstalt für Geo-Wissenschaften und Rohstoffe