Die Umstellung von L- auf H-Gas ist ein mehrjähriges Projekt für jeden betroffenen (Verteil-) Netzbetreiber. Dieses Projekt besitzt eine strategische Bedeutung und ist auch mit einem nicht zu vernachlässigenden organisatorischen und finanziellen Aufwand verbunden. Die Marktraumumstellung hat Einfluss auf eine ganze Reihe von Bereichen im Netzbetrieb.
So sind Umstellungsgebiete und Schaltbezirke festzulegen, entstehende Kosten – nachweisfähig – zu erfassen und zu melden, Kunden und Marktpartner zu informieren, Mitarbeiter zu schulen, IT-Systeme und Verträge anzupassen, Dienstleister zu beauftragen und das mehrjährige Umstellungsprojekt beim Netzbetreiber zu organisieren. Es können Investitionsmaßnahmen in das vorhandene Gasnetz, wie etwa der Bau von Gas-Druckregel- und Messanlage (GDRM) oder der Einbau zusätzlicher Schieber notwendig werden. Der größte Aufwand entsteht bei der Erhebung der Daten über die Gasgeräte beim Endkunden, bei der anschließenden Anpassung dieser Gasgeräte, bei der parallel laufenden Qualitätskontrolle und beim technischen Projektmanagement, wobei letzteres die Koordination dieser technischen Anpassungsmaßnahmen (Erhebung, Anpassung, Qualitätskontrolle) übernimmt.
Grundsätzlich steht es jedem betroffenen Netzbetreiber frei, alle im Zuge der Marktraumumstellung anfallenden Tätigkeiten selbst durchzuführen. Dies umfasst sowohl die sogenannten Kernprozesse (Erhebung (E), Anpassung (A), technisches Projektmanagement (TPM) und Qualitätskontrolle (QK) als auch sonstige im Rahmen der Anpassung anfallende Tätigkeiten, wie zum Beispiel die Kommunikation mit Marktpartnern und Letztverbrauchern. Einschränkend wirkt hier lediglich, dass die Durchführung der Anpassung/ Erhebung und die Qualitätskontrolle nicht durch das gleiche Unternehmen durchgeführt werden darf.
Es können folglich zwei grundsätzliche Tätigkeitsfelder identifiziert werden:
- Rahmentätigkeiten beim Netzbetreiber
- Kernprozesse der Geräteanpassung (TPM, E, A, QS)