Die Erdgasproduktion in Groningen soll unter normalen Temperaturbedingungen in diesem Gaswirtschaftsjahr maximal 3,9 Mrd. Kubikmeter betragen. Dann soll die Produktion im Grundsatz beendet sein. Um eine Rückfallmöglichkeit für ungeplante Ereignisse zu haben, muss eine Restproduktion aufrecht erhalten bleiben. Diese Planungen der niederländischen Regierung müssen möglicherweise geändert werden. Sie basierten darauf, dass in Zuidbroek (bei Groningen) eine neue Anlage zur Beimischung von Stickstoff zu H-Gas zum 1. April 2022 in Betrieb geht. Das dadurch entstehende Pseudo-L-Gas ersetzt das L-Gas aus der Groningen-Produktion. Die Anlage in Groningen ermöglicht die Produktion von sieben bis zehn Mrd. m3 Pseudo-L-Gas und erweitert damit die schon bestehenden Kapazitäten zur Beimischung von Stickstoff deutlich. Die Anlage wird aber nicht termingemäß die Produktion aufnehmen. Der niederländische Minister für Wirtschaft und Klimawandel, Stef Blok teilte dem Parlament in einem Schreiben vom 9. November mit, die Corona-Pandemie habe zu Verzögerungen bei den Arbeiten geführt, die zu einer Verschiebung der Inbetriebnahme führen. Nun soll die Anlage in zwei Abschnitten im Juni und August 2022 die Produktion starten. Der niederländische Fernleitungsnetzbetreiber Gasunie Transport Services (GTS) untersucht noch die Auswirkungen auf die Produktion in Groningen. GTS geht davon aus, dass eine Erhöhung der Produktion notwendig sein wird. Blok betont in dem Schreiben, er werde dem nur nach einer Risikoabschätzung und wenn es keine Alternative gibt, zustimmen.