An der Zeelink-Pipeline ist die „goldene Schweißnaht“ gesetzt. Mit dieser letzten Schweißnaht sind die reinen Baumaßnahmen an der Leitung abgeschlossen. Zur Vorbereitung des Betriebs sind noch eine Reihe von Maßnahmen, wie eine Entlüftung und natürlich die erste Befüllung notwendig. Im März soll die Leitung ihren Betrieb aufnehmen. Damit habe die beiden beteiligten Fernleitungsnetzbetreiber (FNBs) OGE (75 Prozent) und Thyssengas (25 Prozent) eine wesentliche Voraussetzung für die weitere reibungslose Fortsetzung der Marktraumumstellung geschaffen. Die Leitung verläuft von der deutsch-belgischen Grenze in Aachen über 215 bis nach Legden in den Raum Münster. Es ist das größte Einzelprojekt der FNBs im Rahmen der Marktraumumstellung mit einem Investitionsvolumen von 660 Mio. Euro. Das Projekt wurde 2015 in den Netzentwicklungsplan aufgenommen. Vertreter auch von OGE haben in den vergangenen Jahren wiederholt darauf hingewiesen, dass die Zeelink Voraussetzung für eine ausreichende Versorgung der Gebiete entlang dieser Pipeline mit H-Gas ist. Die Hauptaufspeisung soll aus Belgien erfolgen „Zee“ steht für Zeebrugge und das dortige LNG-Terminal „Link“ steht für die Verbindung zu dem Terminal. Gut für die Versorgungssicherheit mit H-Gas: Das Terminal soll 2024 und 2026 in zwei Schritten erweitert werden. Damit steigt die Kapazität von aktuell neun Mrd. m³/a um sechs Mio. Tonnen (rund 7,8 Mrd. m³). Die zusätzliche Kapazität wurde verbindlich gebucht, Mitte Februar hat Fluyxs, der Betreiber den Ausbau bekannt gegeben. Die Pipeline kann aber auch aus dem Norden aufgespeist werden. In Legden ist sie mit dem System der OGE verbunden. Geplant ist vor allem, dass Erdgas aus Nord Stream 2 – wenn die Leitung denn wirklich einmal im Betrieb ist – vom Anlandepunkt an der Ostsee in Greifswald über die erweiterte NEL-Pipeline nach Westen transportiert wird und in Legden in die Zeelink eingespeist werden kann.
Auch wenn der Bau letztendlich planmäßig erfolgte, eine Garantie bestand nicht, da sich durchaus öffentlicher Widerstand formiert hatte. Vor allem in der Gemeinde Hünxel sorgte eine Bürgerinitiative mit einer martialisch aufgemachten Internetseite und der Überschrift „Keine Todes-Trasse durch Hünxel“ zumindest für lokale Aufregung.