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1. Juli 2025 – Wobbe-Index-Schwankungen als neue Herausforderung für Marktraumumstellung

Im Jahr zehn der Marktraumumstellung sollten im Grunde alle wichtigen Themen abgeräumt sein. Die Umstellungsprozesse haben sich eingespielt, die Zusammenarbeit zwischen den Dienstleistern und den Netzbetreibern funktioniert. Auch beim Stichwort „DVGW-Datenbank“ kommen keine Gemüter mehr in Wallung. „Der Umstellungsprozess funktioniert in der Regel reibungslos“, konstatierte auch Felix Sander, Partner Counsel der BBH Consulting in seinem Einblick in den Maschinenraum der Marktraumumstellung bei der 12. Konferenz der Dienstleistungsinitiative der Arbeitsgemeinschaft Marktraumumstellung (ARGE EGU) Ende Juni in Bielefeld. Christian Thole, Partner bei BBH skizzierte bei seinem Blick nach vorn auch in erster Linie die möglichen Herausforderungen beim nächsten möglichen Umstellungsprozess, der Umstellung von Erdgas auf Wasserstoff. Auch wenn über die potenzielle Rolle von Wasserstoff in Verteilnetzen kontrovers diskutiert wird, planerisch werden die möglichen Transformationsprozesse spätestens im kommenden Jahr angestoßen.

Aber Sander beendete seinen Vortrag mit einer Folie, die das beherrschende Thema der Veranstaltung aufgriff: „Wobbe-Index-Messungen Ein Überblick“ war sie überschrieben. Die Fernleitungsnetzbetreiber hätten größere Schwankungen des Wobbe-Index von L-Gas angekündigt. Stündliche Schwankungen von mehr als einem Index-Punkt seien eine Herausforderung für die Einstellung der Gasgeräte. Ob dies wirklich so ist und welche Lösungen bestehen, bestimmte die Diskussionen in Bielefeld. Die größeren Schwankungen sind auf den höheren Anteil von deutschem Erdgas im L-Gasnetz zurückzuführen, erläuterte Frank Harlacher, Projektleiter unter anderem für die Marktraumumstellung beim Fernleitungsnetzbetreiber OGE. Der sinkende L-Gas-Absatz habe zur Folge, dass vor allem in den Sommermonaten weniger Erdgas aus den Niederlanden genutzt wird. Im OGE-Netz sei dann vor allem deutsches L-Gas mit einem stärker schwankenden Wobbe-Index. Aber durch eine Umstellung der beiden deutschen L-Gas Entry-Punkte Steinbrink und Drohne auf H-Gas im August 2025 beziehungsweise Mai 2026 werde ab Sommer oder Herbst 2026 wieder mehr niederländisches L-Gas genutzt werden. Dies hat dann aber einen höheren Wobbe-Index als 12,9, der aus der Vergangenheit gewohnte sehr konstante Wert.

Jörg-Gerd Wesche von dem Dienstleister Regiocom Netzdienste, plädierte in seinem Impuls als Auftakt für eine Diskussionsrunde mit Vertretern weiterer Dienstleistungsunternehmen für eine Messung des Wobbe Index am Gerät bei der Umstellung durch die Monteure. Die Einstellung des CO2-Nennwertes anhand eines Standardwertes könne angesichts der hohen Schwankungen dazu führen, dass der Wert dann außerhalb der Herstellervorgabe liege. Dies könne zu Störungen bis hin zum Ausfall von Geräten führen. Das Problem ist nicht neu, schon bei der Umstellung in Bremen seien mehrere hundert Geräte über Nacht ausgefallen. Aber die Vertreter aller Dienstleister unterstrichen, die kurzfristigen Schwankungen des Wobbe-Index hätten so stark zugenommen, dass Messungen notwendig seien, um den CO2-Wert sauber einzustellen. Lediglich ein Anbieter bietet dazu ein geeignetes Gerät. Blue Eye Mobile des Schweizer Herstellers Bright Sensor hat die Größe eines alten Handys. Gemessen wird nicht direkt der Wobbe-Index, sondern bei niedrigen Drücken die dynamische Viskosität, die eine extrem hohe Korrelation zum Wobbeindex hat. Wesche hat das Gerät getestet. Die Mesergebnisse lägen in der Toleranzbreite der Ergebnisse eines Prozess-Gaschromatographen, berichtete er. In Deutschland fungiert swb Service, eine Tochtergesellschaft des Bremer Versorgers swb als Vertriebspartner. Blue Eye Mobile wurde in Hannover bei der Marktraumumstellung flächendeckend eingesetzt. Jeder Monteur habe ein Gerät gehabt. Insgesamt kamen 180 Geräte zum Einsatz, mehr als 40.000 Messungen wurden vorgenommen. Dies sei richtig und notwendig gewesen, betonte ein Vertreter von enercity Netz als Teilnehmer an der Veranstaltung. Die Rückbauten seien erheblich geringer als in anderen Projekten mit ähnlich schwankender Gasbeschaffenheit, betonte auch Wesche.

Frank Dietzsch, beim DVGW für die Marktraumumstellung verantwortlich, plädierte ebenfalls dafür, die Messung zu nutzen. Thole gab dabei aus Projekt- und Regulierungssicht mehrere Dinge zu bedenken. Der Einsatz müsse für das jeweilige Projekt begründet sein, zudem sei zu klären, wer die Geräte anschafft und welche Kosten dabei insgesamt entstehen. Über den Preis je Gerät wurde in Bielefeld nicht gesprochen. Aber da die Geräte in mehreren Projekten genutzt werden können und auch nach der Umstellung Anwendungen bestehen, ist es nicht gerechtfertigt, die Anschaffungskosten in jedem Projekt abzurechnen. Auch der zusätzliche Zeitaufwand der Monteure muss berücksichtigt werden. Sander zeigte sich allerdings von den genannten Erfahrungswerten zwischen fünf bis 30 Minuten irritiert. Da sind vermutlich noch Standardisierungen notwendig. Grundsätzlich erkennt die BNetzA die Kosten für die Messung an. Aber, betonte Thole, man müsse auf eine sorgfältige und plausible Begründung achten.

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