Bisher verläuft der Prozess der Marktraumumstellung planmäßig. Dies ist das wesentliche Ergebnis des Umsetzungsberichtes für den Netzentwicklungsplan (NEP) 2018 bis 2028, den der FNB Gas am 1. April veröffentlicht hat. Der Status der Marktraumumstellung nimmt in dem Bericht den größten Raum ein. Er wird ergänzt, um eine kurze Risikoabschätzung der Fernleitungsnetzbetreiber (FNBs) zur Umstellung.
Akute Risiken haben die FNB nicht identifiziert. Die bisherigen Erfahrungen mit dem Umstellungsprozess würden zeigen, dass die Prozesse bei den nachgelagerten Netzbetreibern plangemäß erfolgen. Bei den Neubauprojekten der gibt es aktuell keine Verzögerungen. Die FNB sehen auch keinerlei Anzeichen, dass die L-Gas Importe aus den Niederlanden schneller als geplant reduziert werden müssen. Durch die niedrigere Produktion habe sich auch die Erdbebengefahr reduziert. Das größte Risiko liegt für die FNB in der deutschen L-Gas Produktion, die schneller als prognostiziert sinkt. Obwohl in den Planungen ein Sicherheitsabschlag bei den Mengen aus der deutschen Produktion vorgenommen wird „verbleibt ein Restrisiko der Mengen- und Leistungsverfügbarkeiten sofern in den kommenden Jahren ein höherer Rückgang als erwartet auftreten sollte“, heißt es in dem Bericht.
Zu den Erfahrungen aus dem Umstellungsprozess gehört, dass die meisten Verteilnetzbetreiber eine erste Ankunft von H-Gas in den Morgenstunden bevorzugen. Dies wird vor allem mit den Anpassungsarbeiten bei den Industrieunternehmen begründet. Die Qualitätsschwankungen des H-Gases bereiten einigen Verteilnetzbetreibern Probleme, da die Geräte auf einen Referenz-Wobbe-Index eingestellt werden müssen. Eine automatisierte Bereitstellung der Daten zu den Qualitätsparametern soll helfen, die Probleme zu minimieren. Bei der Anpassung der Leistungs- und Mengenbilanzen für L-Gas an die Entwicklung des Umstellungsprozesses zeigen sich keine kritischen Zeitpunkte mit möglichen Unterdeckungen. Im Gaswirtschaftsjahr 2017/18 lagen die Importe aus den Niederlanden sogar um 7,7 TWh unter den temperaturbereinigten Planungsansätzen. Der Verbrauch der Endkunden entsprach in Summe fast exakt den Planungsansätzen. Die deutsche Produktion war höher als von den FNB geplant. Auch dies zeigt die Schwierigkeit, den Produktionspfad gut abzuschätzen.
Die Umstellungsplanung für die kommenden Jahre wurde wieder leicht angepasst. So werden einige kleinere Umstellungsbereiche in verschiedenen Umstellungsregionen vorgezogen. Für die Stadt Düsseldorf wurde ein detailliertes Umstellungskonzept für die Jahre 2021 bis 2028 erstellt. Die Zahl der umzustellenden Geräte wurde aufgrund dieser Änderungen angepasst. Dabei ergeben sich kleinere Veränderungen für die Jahre 2021 bis 2027. Bis 2026 ist der Umstellungsprozess weitgehend festgelegt. Bis Ende 2018 waren 278.000 Geräte umgestellt, im Jahr 2019 ist die Umstellung von gut 300.000 Geräten geplant. Nach der aktualisierten Planung wird 2021 mit rund 550.000 Geräten die höchste Zahl bei den umzustellenden Geräten erreicht werden. Die Plateauphase mit mehr als 500.000 Geräten pro Jahr dauert bis 2026 an.