Beim 5. Treffen der Dienstleistungsinitiative Erdgasumstellung der ARGE EGU im vergangenen Jahr in Bielefeld wurde noch recht hitzig, teils emotional und vor allem kontrovers über die DVGW-Umstellungsdatenbank diskutiert. Unvollständig, intransparent und ohne hinreichend funktionierende Schnittstellen zu den IT-Systemen der Dienstleister lauteten die Hauptkritikpunkte. Beim 6. Treffen der Dienstleistungsinitiative in diesem Jahr sah dies ganz anders aus. Die Datenbank war wieder eines der Schwerpunktthemen, aber mit deutlich positiveren Einschätzungen. „Wir müssen es im kommenden Jahr nicht wieder auf die Tagesordnung setzen“, fasste Professor Christian Held, Partner der Rechtsanwälte Becker Büttner Held (BBH) den Eindruck zusammen. Man sei auch mit der Datenbank auf gutem Wege erfolgreich Erdgasumstellung zu gestalten. Vorher hatten Dr. Dominika Stachurski, Rechtsanwältin bei BBH und Peter Bergmann, Vorstand von BBH Consulting über die verschiedenen Abstimmungsschritte berichtet, die die Berater und Anwälte, gemeinsam mit Stadtwerken der ARGE und dem DVGW seit dem letzten Jahr unternommen haben. „Die Qualität hat sich verbessert, die Lösung ist greifbar“, zeigte sich Bergmann optimistisch. Ganz konkret werden sich Transparenz und Anbindung verbessern. Netzbetreiber können jetzt selber Einblick in die Datenbank nehmen. Der DVGW wird voraussichtlich in diesem Jahr noch eine „White List“ mit den Softwarefirmen veröffentlichen, die vollumfänglich die Nutzung der Datenbank auch bidirektional ermöglichen. „Wir wollten bewusst keine Black List“ von nicht tauglicher Software, sondern eine Positivliste,“ sagte Frank Dietzsch, Projektleiter Marktraumumstellung beim DVGW, und fügte hinzu, es könne durchaus sein, dass auch der DVGW dafür noch Hausaufgaben machen müsse.
Die Vorträge von Dietzsch, Daniel Hermann (Enermess) sowie die Diskussionsrunden zeigten aber auch, dass die Datenbank immer „Work in Progress“ bleiben wird. Für die 1.000 wichtigsten Geräte, so Dietzsch, seien 85 Prozent aller Daten erfasst. Dies bedeute aber auch, dass noch Daten fehlen, kommentierte Hermann, der aber vor allem aufzeigte, dass auch wenn die Daten erfasst sind, daraus nicht unbedingt einheitliche Handlungsanweisungen resultieren. Am meisten diskutiert wurde während der Veranstaltung das Feld „Anpassungszeitpunkt“, das heißt, es sind zwei Datenfelder, eins mit dem Anpassungszeitpunkt, den der Hersteller nennt und eins mit den Erfahrungswerten der Dienstleister. Die gute Nachricht: Die möglichen Ausprägungen wurden durch den DVGW präziser formuliert. Die schlechte Nachricht: Die Angaben der Hersteller und die Erfahrungswerte weichen teilweise voneinander ab: „Wir würden uns eine weitgehende Harmonisierung wünschen“, sagte Wolfgang Diebel von Buderus. Alle Beteiligten werden in verschiedenen Abstimmungsrunden weiter an der Verbesserung arbeiten. Dies geschehe, so der Konsens, in konstruktiver Weise und mit einem großen Interesse, die Datenbank als einheitliche Datengrundlage zu nutzen.